Was mache ich bei einer Wunde am Fuß?

  • Bitte melden Sie sich umgehend bei uns für einen zeitnahen Termin
  • Die Wunde desinfizieren (Octenisept/Prontosan) – Bitte Handschuhe tragen!
  • Möglichst steril abdecken (Kompresse und Mullbinde/Pflaster)
  • Keine Salben/Cremes oder Ähnliches benutzen
  • Kein Fußbad machen/beim Duschen die Wunde schützen (z.B. mit einer Tüte)
  • Den Fuß bis zum Termin entlasten
  • Weite/ offene Schuhe tragen

Unsere Fußambulanz

In unserer Fußambulanz behandeln wir schwerpunktmäßig Patienten mit diabetischem Fußsyndrom (DFS).

Unser Leistungsangebot:

  • Eingehende Untersuchung der Füße hinsichtlich Empfindungsstörungen (Polyneuropathie) und Durchblutungsstörungen (pAVK)
  • Regelmäßige Wundversorgung mit Wundreinigung/Debridement und stadiengerechte Wundversorgung (ggfs mit Vakuumpumpentherapie)
  • Kompressionstherapie
  • Druckentlastung der Wunde mit Verbandsschuhen, Polsterung, Fieberglassohle, TCC
  • Überweisung an Chirurgie oder Gefäßchirurgie
  • Einlagen- und Schuhversorgung nach Abheilung der Wunde nach Leitlinie der DDG
  • Verordnung von Podologie

 

Bei der Entstehung des DFS spielen mehrere Ursachen eine Rolle. Die häufigsten Ursachen sind die diabetische Polyneuropathie kurz PNP (Empfindungsstörung) und die periphere arterielle Verschlusskrankheit kurz pAVK (Durchblutungsstörung).

Typische Anzeichen bei einer PNP

  • ein verringertes Schmerz- und/oder Temperaturempfinden an den Füßen
  • Taubheit, Brennen, Kribbeln, „Ameisenlaufen“, vorwiegend nachts
  • Missempfindungen der Füße („wie auf Watte laufen“, „kalte Füße“ obwohl warm, „als hätte man einen Strumpf an“)
  • Trockene Haut, vermehrte Hornhautbildung

Typische Anzeichen bei einer pAVK

  • Schmerzen beim Gehen in Fuß/Wade/Oberschenkel
  • Schmerzen in Ruhe, vor allem nachts
  • Kühle, blasse Haut

Diese Beschwerden sollte auf jeden Fall ein Arzt abklären.

Durch Fußfehlstellungen wie zum Beispiel Krallenzehen können Druckstellen entstehen. Blasenbildungen und Einblutungen unter der Hornhaut sind weitere mögliche Folgen. Hornhautrisse sind ideale Eintrittspforten für Krankheitserreger.

Menschen mit Diabetes sollten auf entsprechende äußere Veränderungen der Füße achten und sich bei solchen Fehlstellungen an einen Arzt wenden.

Außerdem zu beachten sind Rötungen, Schwellungen und Überwärmung des Fußes, häufig ohne Schmerzen. Die Symptome können auf ein diabetische neuropathische Osteoarthropathie hinweisen (sog. Charcot-Fuß). Hierbei können Knochen und Gelenke am Fuß großen Schaden nehmen. Die genaue Ursache ist noch nicht geklärt, steht aber meistens im Zusammenhang mit einer Nervenstörung in den Füßen. Ohne sofortige Behandlung und Ruhigstellung steigt die Gefahr von plötzlichen Brüchen der Fußknochen und von Gelenkschäden. Schwere Fehlstellungen des Fußes sind eine häufige Folge. An der Fußsohle kann es durch Drucküberlastung und abgesunkene Knochenanteile zu einem Geschwür (Wunde) kommen. Im fortgeschrittenen Stadium kann das Fußgewölbe zusammensacken. Es ist wichtig, den Fuß sofort in der Anfangsphase vollständig zu entlasten und ruhigzustellen, um den Zusammenbruch des Fußskeletts zu vermeiden, Wunden einzudämmen und sie heilen zu lassen. Der Goldstandard dieser Behandlung ist der Total-Contact-Cast (kurz TCC).

Sollte auf Grund einer PNP oder pAVK ein Ulkus (Wunde) bei Ihnen entstanden sein, wenden Sie sich dringend an einen Spezialisten (Diabetologen(in)/Fußambulanz).

 

Links:

Diabetisches Fußsyndrom
Leitlinie DDG Diabetischer Fuß
Amputation verhinder